Der kleinfingerdicke Ischiasnerv ist der stärkste Nerv in unserem Körper. Gebildet wird er von Nervenfasern aus dem Segement der zwei untersten Lendenwirbel sowie des Kreuzbeins.
Durch Reizung des Ischiasnervs entsteht die Ischialgie, ein Schmerz der über die Gesässmuskulatur bis in die Beine ausstrahlt. Bestehen gleichzeitig auch Rückenschmerzen, wir dies als Lumboischialgie bezeichnet.
Ein Bandscheibenvorfall in der unteren Lendenwirbelsäule, der die Nervenwurzel reizt, kann die Ursache sein. Verschiedene weitere Umstände können zu einer Ischialgie führen. Zum Beispiel Verspannungen der tiefen Gesässmuskulatur, die den Ischiasnerv umschliesst. Der Hintergrund dabei ist oft eine Abschwächung der äusseren Gesässmuskeln, die wir zum Gehen benötigen. Die tiefen Gesässmuskeln kompensieren dies und arbeiten doppelt so hart. Sie neigen zu Verkürzung und Verhärtung. Ausgelöst durch langes Sitzen, Überanstrengung oder Tragen des Geldbeutels in der Gesässtasche kann es zum sog. Piriformis-Syndrom kommen.
Mit Dehnung und Massage kann hier wirksam geholfen werden. Auch in diesem Fall ist ein begleitendes neuromuskuläres Training äusserst sinnvoll. Indem die spiralen Muskelketten gestärkt und die natürliche Gangkoordination aktiviert wird, werden die tiefen Gesässmuskeln entlastet, die oberflächlichen trainiert.