Der Beckenboden – längst nicht mehr nur ein Frauenthema. Auch in der Männerwelt spricht es sich herum, was ein gut trainierter Beckenboden zu Gesundheit und Wohlbefinden beiträgt. Und trotzdem wird das Kraftzentrum des Körpers oftmals unterschätzt.
Der Beckenboden ist das Gegenstück des Zwerchfells und schliesst den Bauchraum nach unten ab. Wie eine straffe Hängematte ist er im unteren Becken zwischen Schambein, Steissbein und Sitzbeinhöckern aufgespannt. Sein Geflecht aus Muskeln und Bindegewebe verschliesst das offene knöcherne Becken und bildet die Basis des Rumpfes. Er trägt und stabilisiert die inneren Organe und ermöglicht uns die aufrechte Haltung. Für die Sicherung der Kontinenz sowie für das sexuelle Empfinden spielt der Beckenboden eine wichtige Rolle.
Ob wir lachen, niesen, husten, hüpfen, schreien oder Lasten heben – der Beckenboden hält reflektorisch dagegen und fängt die Druckwellen aus dem Rumpf ab. Zusammen mit dem Zwerchfell bewegt er sich bei jedem Atemzug. Besonders grossen Belastungen ist die Beckenbodenmuskulatur während der Schwangerschaft und bei der Geburt ausgesetzt. Um das Gewicht des heranwachsenden Babys zu tragen, ist eine grosse Stabilität erforderlich, für die Geburt jedoch ein Maximum an Dehnbarkeit. Ein trainierter Beckenboden soll deshalb kräftig und zugleich flexibel sein.
Bei vielen Menschen ist die Beckenbodenmuskulatur jedoch zu schwach. Ohne gezieltes Training erschlafft sie bereits ab dem 25. Altersjahr und verliert an Elastizität und Kraft. Dies zeigt sich durch Blasenschwäche, Inkontinenz, Lustlosigkeit und sexuelle Dysfunktionen. Deshalb gilt heute auch für Männer: es lohnt sich, die Beckenbodenmuskulatur frühzeitig zu trainieren! Dies ist auch ohne Besuch eines Schwangerschafts- und Rückbildungsturnens möglich. Denn mit spiraldynamischem Muskelkettentraining wird die Beckenbodenmuskulatur ganz nebenbei mit gekräftigt. Funktionelle Muskelketten verlaufen über den ganzen Körper, auch durch den Beckenboden. Durch die Aktivität der spiralen Muskelketten wird die tiefe Schicht, das Diaphragma pelvis, trainiert. Mit zunehmendem Fortschritt kann die natürliche Gangkoordination mehr und mehr wieder aktiviert werden. Für den Beckenboden bedeutet dies Training bei jedem Schritt und Tritt. Die Nebenwirkungen: knackiger Po und straffe Bauchmuskeln, eine gute Haltung und Schutz vor Rückenschmerzen.